Letzte Woche war es wieder soweit. Ich besuchte 4 Klassen der Jahrgangsstufe 2 in ihrem Sportunterricht, baute einen Koordinations-Parcours auf und beobachtete die Zweitklässler, wie sie den Parcours so meisterten. Dabei mussten z.B. Hütchen umkurvt, Bänke mit Hindernissen überwunden, Kasteninnenteile übersprungen bzw. durchkrochen, Weichmatten mit Skippings durchlaufen und Bänke mit eigener Körperkraft auf dem Bauch liegend gemeistert werden. Jedes Kind hatte zwei Durchgänge, so dass mir auch kein Talent durch die Lappen gehen konnte.
Eine Auswahl der talentiertesten Kinder zu treffen, ist für mich nicht immer einfach und bereitet mir so manches Bauchweh. Oft wollen die Kinder nur mit ihren Freunden zusammen sein, wenn diese allerdings nicht in die Auswahl gekommen sind, fließen auch schon mal Tränen. Aber auch das müssen die Kinder – und auch die Eltern – lernen, dass es hier nicht um irgendwelche Freundschaften geht, sondern dass die Kinder mit Talent entsprechend gefördert werden.
Aus den 50 bis 60 Kindern sichte ich 20 Talente, die ich dann zwei Jahre lang mit jeweils zwei Sportstunden wöchentlich betreue. Ab der 4. Klasse werden die Kinder an die TFG-Gruppen weitergeleitet, die Talent-Förder-Gruppen. Während man bei der TAG-Gruppe sportart-übergreifend trainiert, werden die Talente in der TFG-Gruppe sportartspezifisch gefördert. In den zwei Jahren der TAG kristallisiert sich meistens schnell heraus, in welche Richtung sich das Talent entwickelt – mancher eignet sich eher für Leichtathletik, Turnen, Akrobatik, andere eher für Ballsportarten wie Fußball, Handball, Volleyball etc. Dieses Konzept soll den Einstieg in ein leistungs-sportliches Training erleichtern und pädagogisch verantwortungsbewusst gestalten. Bei der TAG wird der Schwerpunkt auf die Ausbildung der koordinativen Fähigkeiten gelegt. Bei kleinen Spielen wie „Kegelklauen“, „Gefängnisball“, „Piratenspiel“, etc. wird den Kindern das Spielgerät „Ball“ nahe gebracht, der richtige Umgang damit geschult und auch der Teamgeist entwickelt. Hierbei kommen vielerlei Bälle zum Einsatz: Tennisbälle, Volleybälle, Softbälle, kleine Medizinbälle, Handbälle usw. Neben der sportlichen Ausbildung ist für mich jedoch mindestens genauso wichtig, den Schülerinnen und Schülern soziale Kompetenz zu vermitteln, wie z.B. Respekt und Fairness gegenüber Mit- und Gegenspielern, soziales Verhalten in der Gruppe, Pünktlichkeit, Disziplin, Hilfsbereitschaft und Kameradschaft. Diese Dinge sind Grundvoraussetzung, ein guter Sportler zu werden.




































