Handball-Powercamp 2020 in Bendorf mit Iljo Duketis – Tagebucheintrag Tag 2
Heute bekomme ich neben meinen Helfern vom Verein TS Bendorf weitere Verstärkung durch Trainerkollegen Daniel Fellenzer. Daniel hat ebenfalls ein ganz großes Herz für Kinder und gemeinsam bringen wir auch heute unsere Gruppen mit vielen neuen Übungen zum Schwitzen. Zunächst geht Daniel in die Halle 2 mit der Gruppe 1, um dort mit vielen Komplexübungen und koordinativen handballspezifischen Übungen die richtige Technik schrittweise zu erlernen. Ich bleibe mit der jüngeren Truppe in Halle 1, wo unter anderem Wurfserien von verschiedenen Positionen kombiniert mit Aktionen auf dem Plan stehen. Dabei lege ich großen Wert auf die korrekte Ausführung der einzelnen Aktionen und muss allerlei Fehler korrigieren. Es ist aber toll zu sehen, mit welcher Begeisterung die Kids zu Werke gehen und immer besser und besser werden wollen. Auch sind sie erst zufrieden, wenn ich es bin. Nach 1,5 Stunden tauschen Daniel und ich die Gruppen. Daniel übernimmt jetzt die Abwehrübungen und ich probiere verschiedene Übergänge aus dem Rückraum. Hier soll der freistehende Mitspieler erkannt und mit einem genauen Pass in eine gute Wurfposition gebracht werden. Es geht in erster Linie darum, die richtige Entscheidung zu treffen bzw. den besser postierten Mitspieler auch zu sehen. Mit dem Vormittagstraining bin ich sehr zufrieden. Jetzt steht das Mittagsessen mit anschließender Mittagspause an. Pause? Nicht mit uns – denken sich die Kids. Sie werfen weiter fröhlich auf’s Tor oder spielen Basketball. Mein lauter Pfiff beendet dann die diversen Pausenaktionen und es geht weiter. Jetzt kommt einer meiner Lieblinge zum Einsatz: der Rebounder. Damit kann man tolle Dinge trainieren. Es fängt schon damit an, den Ball mit der richtigen Technik gegen den Rebounder zu werfen, damit man ihn ordentlich fangen und weiterspielen bzw. auf’s Tor werfen kann. Das bedarf einiger Übung, aber die Nachwuchshandballer haben die Technik schnell drauf. Die andere Gruppe verbessert mit vielen verschiedenen Übungen und der Hilfe anderer Geräte ihre Sprungkraft, um anschließend mit schnellen Bewegungen das Spiel 1 gegen 1 zu optimieren. Hier muss ich immer unterbrechen, um an die korrekte Schrittfolge zu erinnern, damit man den Gegner auch auf dem „falschen Bein“ erwischt. Und schon steht die nächste Pause an, wo es leckeren Kuchen gibt. Aber Moment mal, das ist doch mein Geburtstagskuchen, den mir die Agnes so liebevoll gebacken hat. Aber okay, ich teile ja gerne und darum kommen alle Handballkids auch in den Genuss des leckeren Kuchens.
Die letzte Trainingseinheit des Tages beginnt mit Abwehrarbeit, kombiniert mit verschiedenen, individuellen Aktionen für den Angriff. Hier geht es um den knallharten Zweikampf, der in unserem Fall sogar mit einem blauen Auge endet. Aber, wie wir alle ja wissen: Handball ist eine Sportart mit Körpereinsatz und ohne diesen werden keine Zweikämpfe gewonnen. Handball ist viel athletischer geworden und darum müssen wir diesem Teil mehr Augenmerk schenken. Auch der zweite Tag geht schnell zu Ende und ich bin mit der heute gezeigten Leistung sehr zufrieden. Darum gibt es bei der Tages-Verabschiedung auch ein großes Lob an alle Kids.
Ich freue mich schon auf den Feierabend, da wartet doch schon die nächste Überraschung auf mich. Anna, die Tochter meiner Gastfamilie lädt mich, ihre Mama sowie ihre Zwillingsschwester zum Abendessen ein. Na, so eine nette Einladung darf man nicht ablehnen, mein Tagebuch muss eben noch einmal warten – aber was gibt es denn schöneres, als einen bis dahin sehr gelungenen Tag mit einem tollen Abendessen abzurunden?
Liebes Tagebuch, sei mir nicht mehr böse, jetzt bin ich ja da. Und ich schreibe meine ganzen Gedanken in Dich rein und lasse den Tag nochmal Revue passieren. Zufriedenheit macht sich in mir breit und ich freue mich schon auf morgen, den 3. und damit aber auch letzten Tag des Powercamps. Er soll das Highlight werden – das nehme ich mir noch vor, bevor ich das Buch und auch meine Augen schließe…