Ein Handballcamp der besonderen Art in Rovinj/Kroatien – Personal Training
Ein Urlaub ohne Handball ist zwar denkbar aber für mich nur schwer durchführbar. Schon in den vergangenen Jahren habe ich mir immer mal wieder in meinem Urlaub Zeit genommen, um Feldspieler und Torwarte über die handballfreie Zeit fit zu halten. Natürlich bin ich in diesem Jahr als passiver Zuschauer bei der Olympiade in Tokio bei allen Handballspielen, die im TV übertragen werden, dabei. Das versteht sich von selbst. Allerdings – zu meiner großen Freude – wurde ich angesprochen, ob ich bereit wäre, einen sehr talentierten Handballtorwart zu trainieren. Es handelt sich hierbei um meinen Neffen Lijan, der demnächst in Zagreb auf ein Sportinternat wechseln wird und eine Profikarriere als Handballtorwart ansteuert. Er zeigt sehr große Ambitionen und so war es für mich eine Selbstverständlichkeit, zuzusagen. Der Umstand, dass zeitgleich auch mein Enkel Lino – er ist im gleichen Alter wie Lijan – auch hier Urlaub machte, versetzte mich in die glückliche Lage, ein komplexes Training auszuarbeiten. Auch Lino ist sehr ambitioniert und ist ab 1. August nach Lemgo ins Handballinternat umgesiedelt. Wie Lijan schwebt ihm auch eine Karriere als Profi-Handballer vor. Also hat auch er gleich zugestimmt, allmorgendlich eine Trainingseinheit über 90 Minuten zu absolvieren – in seinem Urlaub! Das besondere an diesen Trainingseinheiten ist, dass sie tatsächlich nur ganz früh am Morgen durchgeführt werden können, wegen der aufkommenden Hitze ist es später am Tage nicht mehr zu schaffen. Darum trafen wir uns um 06:30 Uhr zu einem individuellen Training, jeden Tag – nahezu 3 Wochen lang. Das sprach sich schnell herum und so kam es, dass Matej – ein weiterer Neffe von mir – auch daran teilnehmen wollte. Für mich eine echte Überraschung, denn er muss Tag für Tag im Restaurant seines Vaters mithelfen und – wenn alle Gäste gegangen sind – mit aufräumen. So passiert es nicht selten, dass Matej erst gegen 01:00 Uhr ins Bett kommt. Und dann um 06:30 Uhr schon zum Training fit sein – dazu ist auch nicht jeder bereit! Es gibt für einen Trainer nichts schöneres, als mit solchen ambitionierten und ehrgeizigen jungen Sportlern zu trainieren. Hier wird nicht gemeckert oder gejammert – hier wird tatsächlich nur trainiert – und ist es auch noch so hart! Ich bin sicher, mit dieser Einstellung werden diese 3 talentierten Handballer ihren Weg machen – nicht nur auf dem sportlichen Weg, sondern auch in ihrem Leben! Ich bin stolz, sie ein wenig des Weges begleiten zu dürfen und werde sie unterstützen, wo immer ich kann. Danke an Lijan, Lino und Matej, dass Ihr mir meinen Urlaub abgerundet habt und ich keine Handball-Entzugserscheinungen erleiden musste!