Sport im Kindergartenalter – durchweg gute Erfahrungen beim Projekt in der KiTa Rothwesten!
Nach einigen Monaten möchte ich nun einen Bericht über meine Erfahrungen zum Thema „Sport im Kindergarten“ schreiben. Wie bereits in meinem ersten Bericht vor einiger Zeit erwähnt, wurde ich kontaktiert und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, einmal pro Woche eine Sportstunde mit Kindergartenkindern zu gestalten.
Da ich über 50 Jahre Erfahrung im Training mit Kindern und Jugendlichen habe, hat mich diese neue Aufgabe mit noch jüngeren Kindern sehr gereizt. Ich machte mir erste Gedanken und nach kurzer Überlegung entschied ich mich, dieses Projekt in Angriff zu nehmen.
Man darf nicht vergessen, dass es sich um Kinder im Alter von vier bis fünf Jahren handelt und die Gruppe aus 24 bis 26 Kindern besteht. Zunächst muss man sie so beschäftigen, dass ein sinnvoller und sicherer Sportunterricht überhaupt möglich ist. Das bedeutet in erster Linie, dass die Disziplin stimmen muss und die Kinder Aufgaben bekommen, die sie spielerisch umsetzen können – und die sie gleichzeitig körperlich und geistig fördern.
Dazu gehört vor allem die Schulung der Koordination, das bewusste Wahrnehmen und Bewegen des eigenen Körpers und das Ausprobieren vieler unterschiedlicher Bewegungsformen.
Die letzte Trainingseinheit hat mich dazu inspiriert, diesen Bericht zu schreiben. Ich hatte sechs Stationen aufgebaut – jede mit einer eigenen Übung, die verschiedene Bewegungen und Methoden verlangte:
1. Station: Laufen auf nachgebauten „Stelzen“, kombiniert mit Schlangenlinien- und Slalomlaufen.
2. Station: Über die schmale Seite der ersten Bank balancieren und weiter über die breite Seite der zweiten Bank laufen und am Ende einen Ball in einen Korb werfen.
3. Station: Rhythmische Sprünge durchführen und anschließend den Ball gegen die Wand werfen und wieder fangen.
4. Station: Einen Reifen in eine kleine Kiste werfen.
5. Station: Slalomlaufen und am Ende einen Purzelbaum machen.
6. Station: Jonglieren mit zwei Tennisbällen.
Ihr würdet es kaum glauben, wenn Ihr es nicht selbst gesehen hättet: Die Kinder absolvierten diese Aufgaben mit einer Disziplin, Konzentration und einem unermüdlichen Ehrgeiz, der mich wirklich total beeindruckt hat.
Nach einer Stunde war der Sportunterricht vorbei. Und was sagten die Kinder?
„Trainer, aber wir haben zwei Stationen noch nicht gemacht!“
Ich konnte diese beruhigen indem ich versprach, dass wir das beim nächsten Mal nachholen werden.
In dieser Gruppe gibt es viele sportliche Talente, die unbedingt weiter gefördert werden sollten. Ich habe auch erkannt: der Grundstock für die späteren sportlichen Fähigkeiten wird bereits in diesem Alter gelegt und über den Eintritt in einen Sportverein weiter gefördert.
Glücklicherweise habe ich auch drei Kindergarten-Betreuerinnen an meiner Seite, die mich bei der Durchführung der Übungen unterstützen.
Mein Resümee nach diesen Monaten:
Sport im Kindergarten ist wichtig, weil er grundlegende körperliche, soziale und geistige Entwicklungen unterstützt. Kinder verbessern hier ihre Koordination, den Gleichgewichtssinn, Kraft und Beweglichkeit. Man beugt hier schon Übergewicht, Bewegungsmangel und Haltungsproblemen vor! Kinder bauen leichter Stress ab, schlafen so besser und fühlen sich allgemein wohler. Durch gemeinsame Spiele lernen schon die kleinen Kinder Teamfähigkeit, Rücksichtnahme, Fairness und bekommen ein Gespür für Konfliktlösungen. Sport bietet natürliche Situationen für Kooperation und Kommunikation. Kinder stärken ihr Selbstbewusstsein, wenn sie neue Fertigkeiten lernen. Erfolgserlebnisse und neue Herausforderungen fördern Mut und Selbstregulation. Sportangebote im Kindergarten geben den Kindern zudem Raum, ihren natürlichen Bewegungsdrang auszuleben
Diese Kinder sind unsere Zukunft. Man sollte mehr Zeit mit ihnen verbringen, denn sie geben unglaublich viel zurück. Wenn ich am Ende frage: „Hat es Euch Spaß gemacht?“, dann beginnt ein solches Geschrei, dass ich mir die Ohren zuhalten muss, damit das Trommelfell nicht platzt. Also: Sport gehört auch schon in den Kindergarten!
Und genau das ist meine Motivation: Zu sehen, dass ich diese Kinder glücklich mache. Die Anstrengung lohnt sich – denn ihr Lob ist das schönste Geschenk.
Iljo Duketis, Handball-Lehrer und Inhaber der Handballschule DUKETIS











































