Handball-Sommercamp der DUKETIS-Handballschule – Tag 2
Tagebucheintrag – TAG 2
Für den heutigen Tag haben wir uns viel vorgenommen. Die Asterix-Gruppe hat vormittags mehr spielerische Elemente verbunden mit viel Technik auf dem Plan. In einem begrenzten Raum sind viele tückische Fallen aufgebaut, die man überwinden muss. Teilweise stehen unsere Trainings-Buddies im Weg, die elegant umkurvt werden, dann tummeln sich Pylone herum, die man im Slalomlauf überwindet, dann sind auch noch Hürden aufgestellt, die man mit einem Sprungwurf überwinden muss und das Schwierige dabei: gleichzeitig muss ich auf die Gegenspieler achten, die mir meinen Ball rausspielen wollen. Nach dieser anspruchsvollen Aufgabe warten die Pedalos darauf, durch die Halle bewegt zu werden. Aber nicht nur so rumfahren, nein, gleichzeitig prellen wir den Ball, werfen diesen in die Luft und in Partnerübung passen wir uns während der Pedalofahrt den Ball zu.
Die Kids fragen sich schon, ob ich sie im Zirkus „Flick-Flack“ auftreten lassen möchte, darum geben sie sich besonders große Mühe, denn sie wollen mich nicht enttäuschen.
Das Nachmittags- und Abendtraining befasst sich mit dem offensiven Abwehrverhalten. Wir versuchen, dem Gegner den Ball sauber rauszuspielen, um anschließend zum Tempogegenstoß zu starten. Das Handballspiel „Jungs gegen Mädchen“ darf nicht fehlen, dieses Mal in Turnierform. Das Programm ist sehr anspruchsvoll, aber dabei so abwechslungsreich, dass die Kids ihre Müdigkeit schnell vergessen.
Die Obelix-Gruppe geht heute mit Dynamik zu werke, athletische Komponenten stehen im Vordergrund. Wir trainieren mit dem Bungee-Gurt, der sich prima dazu eignet, die Explosivität in der Beinarbeit zu verbessern. Mit abwehrtaktischen Elementen geht es weiter, hin zum Abwehrverhalten bei der 3:2:1-Abwehr. Inzwischen brennen unsere Füße durch die extreme Beinarbeit. Bis hierher haben wir den Gegner schnell attackiert, sind zur Ballseite geschoben, haben den Kreisläufer abgedeckt und noch versucht, durch Pressingspiel den Ball abzufangen. Ich selbst habe nicht daran geglaubt, dass wir das heutige Pensum schaffen würden. Wir alle mussten teilweise so nach Luft schnappen, dass keine Unterhaltung möglich war. Ich glaube, jetzt ist auch jedem klar geworden, was ich meine, wenn ich sage: „Im Training sind die Beine zum Laufen da, der Mund zum Atmen und ich bin derjenige, der spricht!“ Alle warten auf meine erlösenden Worte: „Kurze Trinkpause“, aber die ist wirklich nur kurz und dauert nur 20 Sekunden. Manchmal fühle ich mich wie ein Sklaventreiber und weiß genau, dass mich die Kids in diesen Momenten eher hassen als lieben. Aber wer hoch hinaus will, muss viel investieren und ich versuche, die Anstrengungen so gut es geht so zu verpacken, dass die Kids sie nicht spüren. Nach anstrengenden und ungeliebten Elementen folgen auch immer inspirierende und Spaß machende Übungen, denn Handball ist vielseitig und dementsprechend trainieren wir auch. Heute haben wir viel Einzeltraining gemacht. Ich habe oft korrigierend eingegriffen und die Kids haben schnell begriffen und alles richtig umgesetzt.
Ich muss gestehen, auch ich bin inzwischen platt. Viele der Übungen habe ich vorgezeigt, damit die Kids die Korrekturen besser verstehen konnten. Ja, ich bin vielleicht alt, aber mein Herz brennt noch immer und diese Jugendlichen geben mir das Gefühl, dass ich noch immer topfit bin. Ich hoffe nur, dass ich in der Nacht keine Muskelkrämpfe bekomme und ruhig schlafen kann.
Dann bis Morgen, liebes Tagebuch und ich überlege mir beim Einschlafen noch ein paar neue Handball-Übungen.